Stichprobeninventur in SAP EWM

Sofern die Logistikmodule nicht schon über SAP Supply Chain Execution (SCE) oder NetWeaver auf das Modul Extended Warehouse Management (EWM) umgestellt sind, muss die Migration spätestens beim Umstieg auf S/4 erfolgen. Unternehmen, die ihre jährliche Inventur in EWM zukünftig per Stichprobenverfahren durchführen möchten, können dies mit dem dafür entwickelten Stichprobeninventurmanager des Optimierungsspezialisten Inform automatisiert umsetzen.
Für Läger, die rein auf Grundlage von SAP Handling Units (HU) geführt werden, ermöglicht die Lösung neben Lagerplatz- und Produktnummern-basierten Inventuren auch das Zählelement Handling Unit (HU).
Generell sind alle Unternehmen in Deutschland gesetzlich dazu verpflichtet, einmal im Jahr eine Stichtagsinventur (Vollinventur) durchzuführen und den Ist-Bestand jeder Position im Lager mit dem Soll-Bestand der Lagerbuchführung durch eine vollständige Überprüfung zu vergleichen. Um den immensen Zeit- und Arbeitsaufwand für diese Vorgehensweise zu minimieren, nutzen Unternehmen in lagerintensiven Branchen vermehrt die Stichprobeninventur.
Eine Stichprobeninventur nach § 241 Abs. 1 HGB ist ein Vereinfachungsverfahren. Hierbei wird der Bestand der Vermögensgegenstände nach Art, Menge und Wert durch anerkannte mathematisch-statistische Verfahren wie zum Beispiel eine Mittelwertschätzung durch Stichproben ermittelt.
Die Stichprobeninventur bietet Inform mit der branchenübergreifenden Lösung Invent Xpert an. Die eingesetzten mathematischen und statistischen Verfahren liefern ein genauso aussagesicheres Ergebnis wie die herkömmliche Vollinventur, oft sogar ein genaueres, da die Vollinventur mit vielen beteiligten Personen fehleranfällig ist.
Die Vorteile der Stichprobeninventur lassen sich mit konkreten Zahlen aus der Praxis belegen: Unternehmen sind beim Einsatz der Stichprobeninventur in der Lage, die Inventurkosten um bis zu 95 Prozent zu reduzieren und den Zählaufwand um bis zu 99,9 Prozent zu verringern. Viele Unternehmen können die Inventur sogar parallel zum Tagesgeschäft durchführen. Lagerschließzeiten und Produktionsstillstand werden verkürzt, Überstunden und damit verbundene zusätzliche Lohnkosten vermieden.
Flexible Anbindung
Das System lässt sich mit einfachen Schnittstellen sicher und schnell an jedes ERP-, Warenwirtschafts- und Lagerverwaltungssystem anbinden. Es erlaubt mit seinen Stichprobenverfahren gleichermaßen die Durchführung einer permanenten oder einer Stichtagsinventur. Bei besonders guter Bestandsführung ist darüber hinaus die Überprüfung der Lagerbuchführung durch einen Sequenzialtest möglich, bei dem sich der Zählaufwand auf bis zu 31 Positionen reduzieren lässt. Das Verfahren und die Software sind von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften zertifiziert und werden von den Finanzbehörden anerkannt.
Mit dem neu vorgestellten Stichprobeninventurmanager, einem speziell für SAP EWM entwickelten Add-in, werden die einzelnen Transaktionen in EWM gebündelt und in einem Inventurplan zusammengefasst. Auf der Grundlage einer Lagerstrukturanalyse erfolgt dort dann die Inventurplanung, die die mit statistischen Verfahren ermittelten, zu zählenden Stichproben enthält. Sie werden in einem Inventurplan an EWM übermittelt und lösen den Standardinventurvorgang aus. Dieser kann unternehmensspezifisch angepasst werden, das heißt, es können variable Parameter eingestellt werden, die den korrekten Inventurablauf im jeweiligen Unternehmen garantieren.
Nach Ablauf der Inventur werden die Zählergebnisse in einem standardisierten Format an das Stichprobeninventursystem übergeben. Dieses erzeugt daraus über eine Hochrechnung beziehungsweise eine Auswertung ein Inventurergebnis. Welches Verfahren zum Einsatz kommt, hängt davon ab, welches statistische Stichprobeninventurverfahren (Schätzverfahren beziehungsweise Sequenzialtest) gewählt wurde.
SAP-EWM-Anwender erhalten nun erstmals eine Lösung, die den Gesamtprozess vom Customizing über die im Vorfeld zu treffenden Einstellungen bis zur Durchführung der tatsächlichen Inventur in SAP EWM in einer Transaktion zusammenfasst.
Für rein auf Grundlage von SAP Handling Units (HU) geführte Läger bietet der Stichprobeninventurmanager neben Lagerplatz- und Produktnummern-basierten Inventuren ab sofort auch das Zählelement Handling Unit (HU) als Erweiterung des Standardinventurbelegs in EWM an. Durch Nutzung der Stichprobeninventur auf HU-Basis können Unternehmen den Zählaufwand weiter reduzieren und Kosten einsparen. Besonders bei der Anwendung in automatisierten Lagerbereichen profitieren Unternehmen deutlich von der HU-basierten Stichprobeninventur.